Als examinierte Pflegefachkraft kannst Du mit einem attraktiven Gehalt rechnen, das von diversen Faktoren beeinflusst wird. Im Durchschnitt verdienst Du monatlich etwa 3.776 Euro brutto, was einem jährlichen Bruttoeinkommen von 45.312 Euro entspricht. Beim Berufseinstieg liegt das Gehalt meist bei rund 3.304 Euro brutto pro Monat, sodass Du mit einem Jahresgehalt von etwa 39.648 Euro rechnen kannst.

Dein tatsächliches Einkommen hängt von Deiner Berufserfahrung, Deinem Alter, Deiner Qualifikationen ab und von der Frage, ob Tarifverträge zur Anwendung kommen. Auch das Bundesland, in dem Du arbeitest, und Dein Geschlecht können sich auswirken.

In Deinem Beruf übernimmst Du vielfältige und verantwortungsvolle Aufgaben. Du betreust und pflegst kranke und pflegebedürftige Menschen aller Altersstufen, von Kindern bis zu Senior:innen. Du unterstützt Deine Patient:innen bei der Nahrungsaufnahme und der Körperpflege, versorgst Wunden und führst je nach Gesundheitszustand präventive, pflegende oder palliative Maßnahmen durch. Zudem stehst Du den Angehörigen als wichtige:r Ansprechpartner:in zur Seite und berätst sie in pflegerischen Fragen. Administrative und organisatorische Tätigkeiten gehören ebenfalls zu Deinem Aufgabenbereich - etwa die Dokumentation von Pflegemaßnahmen oder die Unterstützung bei der Feststellung der Pflegebedürftigkeit.

Durch Deine generalistische Ausbildung bist Du flexibel einsetzbar und kannst sowohl in der Altenpflege als auch in der Kinderkrankenpflege oder der klassischen Krankenpflege arbeiten. Diese Vielseitigkeit eröffnet Dir zahlreiche Beschäftigungsmöglichkeiten und kann sich positiv auf Dein Gehalt auswirken.

Im weiteren Verlauf erfährst Du, wie sich das Gehalt während der Ausbildung gestaltet, welches Einkommen Dich beim Berufseinstieg erwartet und welche Tarifverträge für Dich relevant sind. Außerdem geben wir Dir einen Überblick darüber, in welchen Bundesländern Du am besten verdienst und wie Du durch Weiterbildungen Dein Gehalt weiter steigern kannst.

Examinierte Pflegefachkraft – Gehalt in der Ausbildung

Seit 2020 absolvierst Du als angehende examinierte Pflegefachkraft eine generalistische Ausbildung, die die Bereiche Gesundheits- und Krankenpflege, Altenpflege sowie Gesundheits- und Kinderkrankenpflege vereint. Im letzten Ausbildungsjahr hast Du zudem die Möglichkeit, Dich auf einen dieser Bereiche zu spezialisieren. Dein Ausbildungsgehalt variiert dabei je nach Ausbildungsstätte und Region. In Einrichtungen des öffentlichen Dienstes wirst Du nach dem Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes (TVöD) bezahlt, was in der Regel zu einer höheren Vergütung führt als in privaten Einrichtungen.

Ab dem 1. März 2024 sieht der TVöD-Pflege folgende monatliche Ausbildungsvergütungen vor: Im ersten Ausbildungsjahr erhältst Du 1.340,69 Euro brutto, im zweiten Jahr steigt Dein Gehalt auf 1.402,07 Euro und im dritten Ausbildungsjahr verdienst Du 1.503,38 Euro brutto.

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Examinierte Pflegefachkraft – Gehalt zum Berufseinstieg

Nach dem Start ins Berufsleben kannst Du als examinierte Pflegefachkraft mit einem monatlichen Bruttogehalt zwischen 2.500 Euro und 3.433 Euro rechnen. Dieses Einstiegsgehalt wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst - darunter die Region, in der Du arbeitest, ob ein Tarifvertrag angewendet wird, Deine Berufserfahrung und Dein:e Arbeitgeber:in. Auch persönliche Merkmale wie Dein Alter und Geschlecht können eine Rolle spielen.

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Examinierte Pflegefachkraft - Mindestlohnregelung

Um den Pflegeberuf attraktiver zu gestalten, wurde mit der vierten Pflegearbeitsbedingungenverordnung ein spezieller Mindestlohn für Pflegekräfte eingeführt. Dieser soll insbesondere Quereinsteiger:innen dazu motivieren, in den Pflegebereich zu wechseln. Für examinierte Pflegefachkräfte mit anerkannter Berufsausbildung oder einem Bachelorabschluss im Sozialbereich gelten folgende Mindestlöhne: Ab dem 1. Mai 2024 beträgt der Mindeststundenlohn 19,50 Euro, ab dem 1. Juli 2025 steigt er auf 20,50 Euro. Das bedeutet, dass Du bei einer 40-Stunden-Woche mindestens 2.464 Euro brutto pro Monat verdienst. Obwohl dieser Betrag unter dem durchschnittlichen Gehalt einer examinierten Pflegefachkraft liegt, bietet er insbesondere in privaten Einrichtungen eine wichtige finanzielle Absicherung. Ob es in Zukunft weitere Erhöhungen geben wird, ist derzeit noch ungewiss.

Examinierte Pflegefachkraft – Gehalt nach Art der Einrichtung

Je nach Arbeitgeber:in musst Du mit deutlichen Gehaltsunterschieden rechnen. Entweder legen die Einrichtungen ihre Gehälter selbst individuell fest oder richten sich nach Vorgaben wie Tarifverträgen. Letztere bieten Dir damit nicht nur eine besondere Sicherheit, sondern oft auch ein überdurchschnittliches Gehalt.

Tarifvertrag Öffentlicher Dienst für Pflegeberufe (TVöD-P)

Wenn Du in einer Einrichtung des öffentlichen Dienstes arbeitest, profitierst Du vom Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst im Pflegebereich (TVöD-P). Als examinierte Pflegefachkraft wirst Du in der Regel in die Entgeltgruppe P7 eingestuft. Dein monatliches Bruttogehalt liegt hier - abhängig von Deiner Erfahrung und Beschäftigungsdauer - zwischen 3.304,69 Euro und 4.066,15 Euro. Ab dem 1. April 2024 erhältst Du in der Entgeltgruppe P7 zu Beginn 3.304,69 Euro. Mit zunehmender Berufserfahrung steigst Du in höhere Stufen auf, was Dein Gehalt entsprechend erhöht. Zudem profitierst Du von zusätzlichen Leistungen wie Urlaubs- und Weihnachtsgeld.

Kirchlicher Tarifvertrag Diakonie für Pflegefachkräfte (KTD)

Arbeitest Du in einer Einrichtung der Diakonie, gilt für Dich der Kirchliche Tarifvertrag Diakonie (KTD). Als examinierte Pflegefachkraft fällst Du hier ebenfalls in die Entgeltgruppe 7. Dein monatliches Bruttogehalt bewegt sich je nach Beschäftigungsdauer zwischen 3.438 Euro und 4.190 Euro.

Helios Pflege Tarifvertrag für Pflegefachkräfte

Wenn Du bei den Helios-Kliniken beschäftigt bist, richtet sich Deine Bezahlung nach dem Helios Pflege Tarifvertrag. Dieser Tarifvertrag staffelt die Vergütung für examinierte Pflegefachkräfte nach Erfahrung und Beschäftigungsdauer. Ab dem 1. Juli 2024 verdienst Du in der entsprechenden Entgeltgruppe zu Beginn 3.281,62 Euro brutto pro Monat und kletterst mit steigender Beschäftigungsdauer in höhere Stufen bis hin zu 4.054,56 Euro monatlich.

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Examinierte Pflegefachkraft - Gehalt nach Bundesländern

Das Gehalt einer examinierten Pflegefachkraft kann je nach Bundesland erheblich variieren. In Baden-Württemberg beispielsweise verdienen Pflegefachkräfte mit durchschnittlich 3.807 Euro brutto pro Monat am besten. Nordrhein-Westfalen liegt mit einem durchschnittlichen Monatsbruttogehalt von 3.645 Euro im Mittelfeld. Am unteren Ende der Skala befindet sich Sachsen-Anhalt, wo das durchschnittliche Gehalt nur etwa 3.259 Euro brutto monatlich beträgt. Diese regionalen Unterschiede resultieren aus verschiedenen wirtschaftlichen Faktoren und den jeweiligen Lebenshaltungskosten in den Bundesländern.

Examinierte Pflegefachkraft - Gehalt nach Alter und Geschlecht

Das Einkommen von examinierten Pflegefachkräften wird nicht nur durch ihre Berufserfahrung und den Verantwortungsbereich beeinflusst, sondern auch durch ihr Alter und Geschlecht. Junge Fachkräfte bis zu einem Alter von 25 Jahren verdienen durchschnittlich 3.426 Euro brutto im Monat. In der Altersgruppe zwischen 25 und 54 Jahren steigt das durchschnittliche Monatsgehalt auf etwa 3.620 Euro brutto. Ab 55 Jahren kannst Du mit einem Durchschnittsgehalt von 3.744 Euro brutto monatlich rechnen.

Trotz Fortschritten in der Gleichstellung zeigt sich im Pflegebereich leider immer noch ein sogenannter Gender-Pay-Gap. Männliche Pflegefachkräfte verdienen durchschnittlich 3.706 Euro brutto pro Monat, während ihre weiblichen Kolleginnen auf etwa 3.584 Euro brutto kommen. Obwohl die Differenz geringer ist als in manchen anderen Branchen, besteht dennoch ein Einkommensunterschied zwischen den Geschlechtern, der wiederum je nach Bundesland weiter variiert.

Examinierte Pflegefachkraft - Gehalt in Teilzeit

Entscheidest Du Dich für eine Teilzeitstelle, reduziert sich Dein Gehalt entsprechend der geleisteten Arbeitsstunden. Basierend auf einem durchschnittlichen Vollzeitgehalt von 3.620 Euro brutto monatlich würde eine Halbtagsstelle mit 20 Stunden pro Woche etwa 1.810 Euro brutto pro Monat einbringen. Natürlich können individuelle Faktoren wie Berufserfahrung, Arbeitgeber:in, Bundesland und Tarifbindung diese Beträge beeinflussen, weshalb sich pauschale Werte kaum angeben lassen.

Examinierte Pflegefachkraft - Vergleich mit anderen Berufen

Im Vergleich zu anderen Gesundheitsberufen kann sich das Gehalt von examinierten Pflegefachkräften sehen lassen: Gesundheits- und Krankenpfleger:innen verdienen durchschnittlich etwa 4.121 Euro brutto im Monat, während Altenpfleger:innen bei rund 3.611 Euro brutto liegen. Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger:innen können mit einem durchschnittlichen Monatsgehalt von 4.394 Euro brutto rechnen. Assistenzärzt:innen stehen mit etwa 6.620 Euro brutto pro Monat an der Spitze dieser Vergleichsgruppe.

Im Gegensatz dazu verdienen Berufe wie Medizinische Fachangestellte oder Altenpflegehelfer:innen weniger. Medizinische Fachangestellte erhalten durchschnittlich 2.778 Euro brutto und Altenpflegehelfer:innen verdienen etwa 2.878 Euro brutto monatlich. Du siehst: Examinierte Pflegefachkräfte können ein solides Einkommen im mittleren bis oberen Bereich der Gehaltsskala im Gesundheitswesen einstreichen.

Mehr Gehalt als Pflegefachkraft dank Weiterbildungen

Durch gezielte Fort- und Weiterbildungen kannst Du Dein Gehalt als examinierte Pflegefachkraft deutlich erhöhen und Deine Karriere vorantreiben. Mögliche Spezialisierungen sind:

Case Management

Koordination von Pflegeprozessen und Unterstützung von Patient:innen durch komplexe Versorgungssysteme

Palliative Care

Betreuung und Pflege von schwerstkranken und sterbenden Menschen mit Fokus auf Schmerztherapie und Lebensqualität

Demenzpflege

Spezialisierung auf die Pflege und Betreuung von Menschen mit Demenzerkrankungen

Gerontopsychiatrie

Pflege psychisch erkrankter älterer Menschen

Manche Weiterbildungen können Dich zudem für Führungspositionen qualifizieren:

Fachwirt:in im Gesundheits- und Sozialwesen (IHK)

Hiermit kannst Du Managementaufgaben in Gesundheitseinrichtungen übernehmen

Pflegedienstleitung (PDL)

Leitung eines Pflegeteams oder einer gesamten Pflegeeinrichtung

Heimleitung/Einrichtungsleitung

Du übernimmst Gesamtverantwortung für eine Pflegeeinrichtung

Qualitätsmanager:in

Sicherstellung und Verbesserung der Pflegequalität innerhalb einer Einrichtung

Daneben stehen Dir aber noch viele weitere Fortbildungen offen wie zum Beispiel zur Hygienefachkraft, Intensivpfleger:in oder Praxisanleiter:in.