Pflege ist ein Berufsfeld, das in unserer Gesellschaft eine zentrale Rolle spielt – besonders dann, wenn Menschen krank, alt oder auf Hilfe im Alltag angewiesen sind. Doch Pflege bedeutet heute viel mehr als nur direkte Betreuung: Auch Organisation, Personalführung und Planung gehören dazu. Genau hier kommt das Pflegemanagement ins Spiel.

Pflegemanager:innen arbeiten meist nicht mehr direkt am Pflegebett, sondern sorgen im Hintergrund dafür, dass alles rund läuft: Sie planen den Einsatz von Pflegepersonal, kümmern sich um Budgets, überwachen die Qualität der Pflege und sind oft für ganze Stationen, Pflegeheime oder sogar Krankenhäuser mitverantwortlich. Es handelt sich also um eine Mischung aus Pflegewissen und Managementaufgaben – eine Art Leitungsebene im Pflegebereich.

Aber lohnt sich der Weg ins Pflegemanagement auch finanziell? In diesem Artikel erfährst du, wie viel man im Studium und im Beruf verdient und wie sich das Gehalt je nach Einrichtung unterscheidet.

Pflegemanagement - Gehalt im Studium

Wenn du Pflegemanagement studieren möchtest, hast du grundsätzlich zwei Möglichkeiten: ein klassisches Vollzeitstudium an einer Hochschule oder ein duales Studium, bei dem du gleichzeitig studierst und in einer Einrichtung der Pflegepraxis arbeitest. Je nachdem, welchen Weg du wählst, unterscheidet sich auch das Einkommen während des Studiums deutlich.

Wie hoch ist das Gehalt bei einem dualen Studium im Pflegemanagement?

Ein duales Studium im Pflegemanagement kombiniert theoretische Inhalte an einer Hochschule mit praktischer Arbeit in einer Pflegeeinrichtung – zum Beispiel in einem Krankenhaus oder einem Pflegeheim. Das Besondere: Du bekommst während des gesamten Studiums ein festes Gehalt, weil du bei deinem Praxispartner angestellt bist. Die genaue Höhe variiert je nach Arbeitgeber, Bundesland und Tarifvertrag. Im bundesweiten Durchschnitt ergeben sich die folgenden Werte:

Studienjahr	Bruttogehalt pro Monat	Nettogehalt pro Monat
1. Jahr	ca. 1.150 € – 1.300 €	ca. 980 € – 1.100 €
2. Jahr	ca. 1.250 € – 1.400 €	ca. 1.050 € – 1.180 €
3. Jahr	ca. 1.350 € – 1.500 €	ca. 1.120 € – 1.250 €

Hinweis: Die Nettowerte sind geschätzt und können je nach Krankenversicherung, Freibeträgen oder Nebenverdiensten leicht abweichen.

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Um herauszufinden, wie viel du in einem bestimmten dualen Pflegemanagement-Studiengang verdienst, lohnt sich zuerst ein Blick auf die Webseite der Hochschule oder des Studiengangs – viele nennen dort beispielhafte Gehaltsangaben. Noch wichtiger ist aber der Praxispartner, also die Einrichtung, bei der du angestellt bist: Diese entscheidet letztlich über dein Gehalt. Du kannst direkt bei potenziellen Praxisbetrieben anfragen oder in der Stellenausschreibung für dual Studierende nachsehen – dort steht oft eine konkrete Vergütung oder ein Hinweis auf den Tarifvertrag (z. B. TVöD-P, AVR, Haustarif). Auch auf Plattformen wie ausbildung.de, pflegestudium.de oder Kununu findest du Erfahrungsberichte mit Gehaltsangaben. Und: Wenn du unsicher bist, hilft dir die Studienberatung der Hochschule oder der Träger gern weiter.

Erfahre mehr über das Pflegemanagement Studium

Klassisches Vollzeitstudium: Ohne Vergütung, aber mit Optionen

Entscheidest du dich für ein Vollzeitstudium (also ohne Anstellung bei einer Einrichtung), bekommst du kein regelmäßiges Gehalt. Trotzdem musst du natürlich Miete, Essen, Lernmaterialien und Freizeit finanzieren. Zum Glück gibt es dafür mehrere Möglichkeiten:

1. BAföG – Staatliche Unterstützung für Studierende

BAföG ist eine finanzielle Förderung des Staates für Schüler:innen und Studierende, deren Eltern nicht genug verdienen, um das Studium vollständig zu finanzieren. Es wird zur Hälfte als Zuschuss (muss nicht zurückgezahlt werden) und zur Hälfte als zinsfreies Darlehen vergeben.

Höchstsatz: 992 € pro Monat
Antrag online möglich unter: www.bafoeg-digital.de
Zuständig ist das BAföG-Amt am Ort deiner Hochschule
Du brauchst: Einkommensnachweise deiner Eltern, deinen Mietvertrag, Immatrikulationsbescheinigung
Tipp: Frühzeitig beantragen! Idealerweise schon 2–3 Monate vor Studienbeginn

2. Stipendien – Geld, das du nicht zurückzahlen musst

Stipendien bekommst du nicht nur, wenn du Einser-Noten hast! Viele Stipendien achten auch auf dein Engagement, deine Persönlichkeit oder deinen sozialen Hintergrund. Das Tolle: Du musst das Geld nicht zurückzahlen – und oft gibt’s zusätzlich ideelle Förderung (z. B. Seminare, Mentoring, Netzwerke).

Wo kann man sich bewerben?

Deutschlandstipendium (an vielen Hochschulen): 300 €/Monat für 1 Jahr
Kirchliche Träger: z. B. Cusanuswerk, Evangelisches Studienwerk
Stiftungen: z. B. Friedrich-Ebert-Stiftung, Heinrich-Böll-Stiftung

Plattform-Tipp: www.mystipendium.de – dort kannst du kostenlos prüfen, welche Stipendien zu dir passen.

3. Nebenjobs – Flexibel dazuverdienen

Viele Studierende arbeiten nebenbei, um ihr Studium zu finanzieren. Typisch sind Jobs in der Pflege, in Cafés, in der Verwaltung oder im Einzelhandel. Besonders gut geeignet sind Pflege-Nebenjobs, wenn du bereits eine Pflegeausbildung hast – hier kannst du dein Wissen anwenden und verdienst oft über dem Mindestlohn.

Als Student:in darfst du bis zu 556 € pro Monat steuerfrei verdienen (Minijob)
Wenn du mehr arbeitest: Achte auf die Stundenanzahl und mögliche Auswirkungen auf BAföG
Tipp: Frag bei Pflegeeinrichtungen, Unikliniken oder Seniorenheimen in deiner Stadt

Pflegemanagement - Gehalt im Beruf

Wenn du frisch von der Hochschule kommst und deine erste Stelle als Pflegemanager:in mit einem Bachelorabschluss antrittst, kannst du mit einem Bruttogehalt von etwa 4.080 € – 4.580 € im Monat rechnen. Das entspricht einem Jahresgehalt von etwa 49.000 € – 55.000 € brutto. Mit einem Masterabschluss steigst du bereits mit einem Jahresgehalt von 55.000 € – 65.000 € ein. Mit mehrjähriger Berufserfahrung klettert dein Gehalt schließlich auf 60.000 € – 75.000 € brutto oder mehr im Jahr.

Position	Bruttojahresgehalt	Bruttomonatsgehalt (ca.)	Nettomonatsgehalt (ca.)
Einstieg (Bachelor)	49.000 € – 55.000 €	4.080 € – 4.580 €	2.700 € – 3.000 €
Einstieg (Master)	55.000 € – 65.000 €	4.580 € – 5.420 €	3.000 € – 3.500 €
Erfahrener Pflegemanager:in (mit Führungsfunktion)	60.000 € – 75.000 €	5.000 € – 6.250 €	3.300 € – 4.100 €

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Brutto und Netto einfach erklärt

- Brutto: Das ist dein Gehalt vor Abzug von Steuern und Sozialabgaben. Es steht meist im Arbeitsvertrag.
- Netto: Das ist das Geld, das am Ende wirklich auf deinem Konto landet – also nach Abzug von Lohnsteuer, Rentenversicherung, Krankenversicherung usw.
- Der Unterschied hängt z. B. von deiner Steuerklasse, deiner Krankenversicherung und davon ab, ob du Kinder oder Kirchensteuerpflicht hast.

Für eine erste Orientierung kannst du kostenlose Brutto-Netto-Rechner im Internet nutzen.

Pflegemanagement - Gehalt nach Einrichtungen

Das Gehalt im Pflegemanagement hängt nicht nur von deinem Abschluss oder deiner Berufserfahrung ab – es spielt auch eine große Rolle, wo du arbeitest. Unterschiedliche Träger (also Arbeitgeber) zahlen teils deutlich verschieden, weil sie sich nach verschiedenen Tarifverträgen oder internen Regelungen richten. Auch die Art der Einrichtung – zum Beispiel ein Krankenhaus, ein Pflegeheim oder ein ambulanter Pflegedienst – wirkt sich auf dein Gehalt aus.

Öffentliche Einrichtungen (z. B. kommunale Kliniken)

In öffentlichen Einrichtungen gilt der Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD-P). Dieser regelt Gehälter transparent nach sogenannten Entgeltgruppen und Stufen (je nach Berufserfahrung).

Entgeltgruppe	Stufe	Brutto monatlich	Netto monatlich (ca., für Steuerklasse I, gesetzlich versichert, keine Kinder, ohne Kirchensteuer)	Typisches Einsatzfeld
P 10	1	4.070 €	ca. 2.700 €	Berufseinstieg mit Bachelor
P 10	4	4.718 €	ca. 3.100 €	Berufserfahrung (ca. 6–7 Jahre)
P 12	2	4.672 €	ca. 3.050 €	Bereichsleitung, Projektleitung
P 12	5	5.343 €	ca. 3.450 €	Stellv. Pflegedienstleitung, mit Erfahrung
P 16	3	5.821 €	ca. 3.700 €	Einrichtungsleitung, Leitung großer Bereiche
P 16	5	6.749 €	ca. 4.200 €	Heimleitung mit langer Berufserfahrung

Freigemeinnützige Träger (z. B. Caritas, Diakonie)

Diese Einrichtungen arbeiten nicht gewinnorientiert, sind aber nicht staatlich. Sie orientieren sich an eigenen Tarifwerken wie den Arbeitsvertragsrichtlinien (AVR) der Caritas oder der Diakonie.

Das Gehaltsniveau ist ähnlich wie im öffentlichen Dienst – in manchen Fällen sogar leicht höher, besonders durch Zusatzleistungen (z. B. Jahressonderzahlungen, Zusatzurlaub, Familienzuschläge).

Gehalt nach AVR:

Karrierezeitpunkt	Bruttogehalt pro Monat	Nettogehalt pro Monat (ca.)
Einstieg	2.675 € – 3.890 €	ca. 1.850 € – 2.750 €
Nach 15 Jahren Beruf	4.255,14 €	ca. 2.800 € – 3.000 €

Private Träger (z. B. Helios, Korian, Pro Seniore)

Private Unternehmen können bei der Gehaltsgestaltung freier entscheiden, weil sie nicht an Tarifverträge gebunden sind (es sei denn, sie wenden freiwillig einen Tarif an). Das kann je nach Einrichtung sowohl Vor- als auch Nachteile haben. Manche private Träger zahlen überdurchschnittlich – vor allem bei erfahrenen Führungskräften –, andere versuchen eher zu sparen.

Karrierestufe	Bruttojahresgehalt (ca.)	Bruttomonatsgehalt (ca.)	Nettomonatsgehalt (ca.)
Einstieg	48.800 €	4.067 €	ca. 2.700 € – 2.850 €
Durchschnitt	57.900 €	4.825 €	ca. 3.100 € – 3.300 €
Mit Berufserfahrung	67.800 €	5.650 €	ca. 3.600 € – 3.850 €

Hinweis: Bei privaten Trägern lohnt es sich besonders, das Gehalt aktiv zu verhandeln und auf Zusatzleistungen (z. B. Boni, Dienstwagen, flexible Arbeitszeiten) zu achten.

Fazit zum Gehalt im Pflegemanagement

Ein Studium im Pflegemanagement kann sich – auch finanziell – lohnen. Wer sich für ein duales Studium entscheidet, verdient schon während des Studiums ein regelmäßiges Gehalt und sammelt gleichzeitig praktische Erfahrung. Im klassischen Vollzeitstudium gibt es zwar kein festes Einkommen, aber mit BAföG, Stipendien und Nebenjobs lässt sich das Studium gut finanzieren, wenn man es frühzeitig plant.

Der Einstieg ins Berufsleben bringt ein stabiles und überdurchschnittliches Gehalt, das mit zunehmender Berufserfahrung und Verantwortung deutlich steigen kann – vor allem in Leitungspositionen. Auch die Wahl der Einrichtung hat Einfluss: Öffentliche und freigemeinnützige Träger zahlen nach Tarif, private Anbieter oft leistungs- oder positionsabhängig.

Quellen

Öffentlicher Dienst. (o. D.). TVöD-P Pflege 2025 – Aktuelle Entgelttabelle. Abgerufen am 17. April 2025, von www.oeffentlichen-dienst.de/entgelttabelle/tvoed-p.html
Caritas. (2017). Vergütung von Pflegedienstleiter(inne)n. Abgerufen am 17. April 2025, von www.caritas.de/cms/contents/caritas.de/medien/dokumente/verguetung-berufe/verguetung-berufe-20/verguetung-von-pfleg1/fb_pflegedienstleitungaltenpflege_2017_online.pdf
Ausbildung.de. (o. D.). Duales Studium Pflege – Gehalt und Verdienst. Abgerufen am 17. April 2025, von www.ausbildung.de/berufe/duales-studium-pflege/gehalt/
Azubi.de. (o. D.). Gehalt – Duales Studium Pflege. Abgerufen am 17. April 2025, von www.azubi.de/duales-studium/duales-studium-pflege/gehalt
Bundesministerium für Bildung und Forschung. (o. D.). Das neue BAföG – Verbesserte Leistungen ab Schuljahresbeginn und Start des Wintersemesters 2024/2025. Abgerufen am 17. April 2025, von www.bafög.de/bafoeg/de/verbesserte-leistungen/dasneuebafoeg.html
Bundesministerium für Bildung und Forschung. (o. D.). Deutschlandstipendium – Stipendiatin oder Stipendiat werden. Abgerufen am 17. April 2025, von www.deutschlandstipendium.de/deutschlandstipendium/de/studierende/stipendiatin-oder-stipendiat-werden/stipendiatin-oder-stipendiat-werden.html

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